Eli Goldstein schüttelt den Kopf. „Was für ein dekadentes Anwesen.“ Sally Marsh zwinkert ihm zu, dann erzählt sie die Geschichte nach, die Esther ihr über die Abende erzählt hat, wenn Charles Howard erschöpft zum Anwesen kam und seine Frau nackt in der Muschelwanne in der Grotte unter dem Pool vorfand. Eli beißt sich auf die Lippen, dann grinst er und bekennt, er fände das heiß, wenn es nicht um seine Schwester ginge. Schließlich stellt er die Frage: „Was hat es eigentlich damit auf sich, dass Esther so zurückhaltend auf die Leuchtschriften auf den Schiffen reagiert hat? Wie ich sie kenne, muss es sie unheimlich befriedigt haben, dass jemand so mit den Reedern umspringt.“ Sally zögert einen Moment, dann erklärt sie: „Das musst du sie selbst fragen, Eli. Sie telefoniert aber gerade mit Oakland. Ich würde ihr danach einen Moment lassen, meist kommen keine guten Nachrichten aus der Konzernzentrale. Charles‘ ältere Kinder setzen ihr ganz schön zu.“ Eli nickt und wartet ab – ein wenig komisch kommt er sich schon vor, als Hiller ihm einen Drink mixt, sich aber ansonsten im Hintergrund hält. Als Esther aus dem Arbeitszimmer kommt, lächelt sie süß-säuerlich. „Das war Liz. Dorothy hat die Sicherheitsfreigabe. Wenn eine Mehrfertigung physisch bei Howard Industries eingeht, legen sie die Akten offen.“ Sie unterbricht sich. „Oh, Eli.“ Sally wirft ihr einen irritierten Blick zu. Nach Esthers Sondierung, wofür Eli die Waffe erheben wolle, war sie sich sicher, dass Esther ihren Bruder einweihen wolle. Dieser hebt den Kopf und sieht Esther an: „Da ist etwas, in das du mich nicht hineinziehen möchtest, große Schwester. Richtig oder falsch?“ Esther nickt. Eli nickt ebenfalls und lehnt sich zurück: „Dann genieße ich meinen Urlaub hier und respektiere Deine Entscheidung. Du hattest bisher meistens Deine Gründe, wenn du etwas vor mir geheim gehalten hast. Okay?“ Esther lächelt und nickt. Dann nimmt sie ohne weiteren Kommentar Sally zur Seite, schließt die Tür des Arbeitszimmers und berichtet: Liz habe schon die Anfrage zur Akteneinsicht weitergeleitet bekommen. In der Rechtsabteilung säßen noch Kontakte von ihr, die Dorothy und Charles junior nicht bekannt seien. „Ich bin gespannt, wie sie auf die Akten reagieren.“ Sally seufzt: „Was steht da eigentlich drin?“ Esther erklärt trocken, Corey Callaghan habe alle Schuld auf sich genommen. Schließlich war ohnehin klar, dass er seinen Tod fingieren würde. Damit hätten Arden und sie eine weiße Weste, erst recht, da aus den Akten hervorginge, dass Callaghan seine Inkompetenz durch falsche Berichte verschleierte. „Das Schärfste ist, dass in den Berichten steht, die schallschluckenden Bläschen mit ihren speziellen Oberflächen brächen unter Druck und Salzwasser zusammen. Es KANN also gar nicht funktionieren, Sally. Aphrodite, Nereide und Tethys kann es gar nicht geben, wenn diese Berichte richtig sind. So schwer, wie sie drankamen, werden sie eine Weile brauchen, bevor sie sie bezweifeln.“ Sie zögert, dann schüttelt sie den Kopf: „Wieso die CIA allerdings nicht selbst diese Berichte konfisziert hat – oder das FBI, verstehe ich nicht. Genauso wenig ist mir klar, wie es so lange dauern kann, eine Ehefrau eines Senators zu prüfen. Irgendwas ist da faul. Ich bin nur nicht sicher, ob das zu unseren Gunsten spielt – oder gegen uns.“ Als Sally anspricht, dass Esther Eli nicht eingeweiht habe, lacht diese nur. „Er kommt schon noch, wenn er so weit sein sollte. Wenn nicht, würde er eh einen Rückzieher machen. Er ist nicht so konsequent … so fanatisch wie ich.“ Sally lacht auf: „Aber als braungebrannter, angeblicher Lover am Strand ist er gut genug, wie?“ Esthers Kommentar, die Paparazzi hätten es doch geglaubt, lässt nun auch Sally auflachen. Später am Strand des Anwesens liegen sie alle drei nebeneinander im Sand – Sally, Esther und Eli. Eli schaut immer wieder zu Sally, macht aber keinerlei Flirtversuche, und alle drei genießen die Ruhe.